Ganz Wichtig, bitte sofort lesen !!!

Hier können Informationen zu den Windkraftanlagen geschrieben werden.

Re: Ganz Wichtig, bitte sofort lesen !!!

Beitragvon kraniche » So 20. Mär 2011, 13:05

@ Naturfreund, Donna Quixote, ProNatur u.a. vom 05./06.03.2011

Komme erst jetzt zu einer Durchsicht der Beiträge und möchte zu einigen Fragestellungen Auskunft geben.

Depot Weiperfelden:
Die Erklärung des Kollegen in der Gemeindevertretung, Christoph Ott, bezüglich des Beschlusses zur Nutzung des Depotgeländes kann ich bestätigen.
Wir hatten 2009 ausschließlich zur Sicherung des Standortes für die Gemeinde Waldsolms einen Beschluß gefaßt, der aus heutiger Betrachtungsweise
in Bezug auf die Formulierung sicher weitreichend war. Energiepark wie jetzt neu formuliert z.B. wäre allgemeiner gewesen und nach dem damaligen
Stand der Dinge auch angenommen worden.

Der Gedanke der uns geleitet hatte war, mit dieser speziellen Einengung private Wettbewerber um das Gelände abzudrängen. Wir hatten zu der Zeit
die schlechte Erfahrung mit einem Betrieb zur Holzhackschnitzelherstellung noch zu gut in Erinnerung, der das Gelände eigentlich erwerben und nutzen wollte.

Zu dem Verfahrensablauf: Der Regionalplanentwurf 2010 umfaßt über 200 Seiten! Sicher keine Lektüre wie ein Roman den man Zeile für Zeile mit Spannung
von der ersten bis zur letzten Seite liest. Deshalb wird neben der Durchsicht durch uns als Gemeindevertreter noch ein Fachmann (meist Landschaftsplaner)
hinzugezogen, der uns beratend zur Seite steht.

Es waren zum Schluß wie richtig beschrieben 12 Anträge die zwar einzelnen als Tischvorlage einzusehen waren aber dann en bloc abgestimmt wurden. Diese
Ergänzungsanträge mit Kartenbezug, wie auch im Forum diskutiert, werden danach (ebenfalls 203 Seiten) zusammengetragen und insgesamt mit dem RegPlan
in der Regionalversammlung verabschiedet. Das diese dann nicht mehr im einzelnen und wenn dann vielleicht nur die eigene Region betreffend in die Unterlagen
schauen dürfte verständlich sein.

Der RP oder die Fachabteilung hatte den Antrag in abgeschwächter Form als Planungshinweis aufgenommen unter „tlw. Berücksichtigung“, da „… eine Vereinbarkeit
des Vorhabens mit der kurzfristig nicht zu verändernden regionalplanerischen Windenergiekonzeption nicht gegeben“ sei. Da war das Thema Windkraft noch nicht
so vordringlich. Mal sehen ob sie noch zu ihrem Wort stehen.

Wegen des Leitbildes des Regionalplanes (Seite 5): „Reizvolle Mittelgebirge wie Taunus und Westerwald, Lahn-Dill-Bergland, Burgwald und die Vulkanlandschaft
Vogelsberg bieten Aktiverholung in zahllosen Varianten an. Im Lahntaltourismus arbeiten länderübergreifend zahlreiche Akteure zum Wohl der Urlauber zusammen.
Die landschaftliche Vielfalt der Region lädt ein zu faszinierenden Begegnungen mit der Natur.“ Auch mit WEA? – siehe Vogelsberg!!

„… zahlreiche Akteure …“. Wer bitte. Auch die Anbieter von WEA? Soviel zu Anspruch und Wirklichkeit.

Dass trotzdem Abweichungen möglich sind zeigte die Kontaktaufnahme mit Firma Fussner, einem Energieversorger und anderes mehr. Letztendlich ausschlaggebend
für dessen Absage war unter anderem das sich abzeichnende lange Planverfahren. Neben der energetischen Einrichtung sollten, wie auch am Heimatstandort,
Gewächshäuser entstehen. Da er die Frage des RP nach den geplanten Pflanzen und deren „Umweltverträglichkeit“ als Betriebsgeheimnis gewahrt wissen wollte,
wäre ihm die Bebauung nicht genehmigt worden. (Wegen Umweltverschmutzung?) Dies war der letzte entscheidende Punkt der ihn dazu bewog, hier abzusagen.
Eigentlich lächerlich, wenn ich sehe was in jedem Gartenkatalog an exotischen und hier fremden Pflanzen für den Hausgarten angeboten wird!

Zu Photovoltaik (PV):
In einem neuerlichen Beschluß wurde der Vorstand mit der Planung einer PV-Freilandanlage im Depot beauftragt. Aber auch hier, bevor wir uns andere Möglichkeiten
verbauen , sollte wirklich letztendlich durch den Gemeindevorstand/-vertretung erst einmal ein Konzept mit unser Aller (auch Mitbürgern/-innen) Vorstellungen erarbeitet
werden. Notfalls mit fremder Hilfe wie auch in anderen bekannten Fällen, z.B. Furth im Wald.

Wegen der Verschattung von PV-Anlagen: Hier hat JUWI nach seiner ersten Planung von Dezember mit einer Anlage im Gelände im zweiten Anlauf dieses verlassen.
Der Rest der Masten hätte im nördlichen Waldgebiet gelegen, also bei niedrigem Sonnenstand eher den Golfplatz verschattet.

Herzliche Grüße
Herbert Richter (FWG)
kraniche
 
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Re: Ganz Wichtig, bitte sofort lesen !!!

Beitragvon kraniche » So 20. Mär 2011, 13:10

@ Naturfreund, ProNatur u.a. vom 06.03.2011

Zur Renaturierung des Depots: Unter Renaturierung im klassischen Sinn versteht man eigentlich die Wiederherstellung (nicht nur einfach Überlassung)
von naturnahen Lebensräumen. In der Konsequenz bedeutet dies ein Rückbau sämtlicher unnatürlicher durch Menschen geschaffene Bauwerke - auch der
Betonwannen. Dann wäre allerdings der Lebensraum der Kreuzkröte bedroht die so ja nur als „Kulturnachfolger“ gesehen werden kann.

Wikipedia zur Kreuzkröte: Besiedelt werden Abgrabungsflächen, Binnendünen, Bergbaufolgelandschaften, Brachen, Baugelände, Truppenübungsplätze,
Küstendünen, Salzwiesen sowie Ruderalflächen im menschlichen Siedlungsbereich. Selbst in strukturarmen Agrarlandschaften wird die Art manchmal
angetroffen, sofern geeignete Laichhabitate zur Verfügung stehen.

Naturnah wäre hier eine Waldlandschaft die nach und nach wieder wie zu weit zurückliegenden Zeiten entsteht und nicht eine ausgeräumte Agrarlandschaft.
Damit ist allerdings die Umgebung für besondere Pflanzen oder diese Spezies nicht mehr „Artgerecht“ und verdrängt diese. So gedeiht z.B. eine spezielle
Orchidee in einem hiesigen Steinbruch oder auf Wiesen, Rodungsflächen eines ehemaligen Waldgebietes, die zu besonderen Zeiten nicht gemäht werden dürfen.
Alle durch Eingriffe von Menschen entstanden oder gewartet.

Ist es nicht so, dass das was wir unter „natürlich“ verstehen schon immer den Veränderungen durch den Mensch und zu seinem Nutzen unterworfen wurde?
Also sich selbst überlassen oder eingreifen?

Die Gemeinde hat in dem Übernahmevertrag mit der Liegenschaftsverwaltung nur den Rückbau der oberirdischen Gebäude gefordert. Die Betonwannen werden,
so „unnatürlich“ sie erscheinen mögen, zunächst in der Gesamtheit belassen. Bei der Entwicklung des Geländes in welcher Form auch immer werden im
Genehmigungsverfahren die Träger der öffentlichen Belange, speziell NABU, einen Hinweis auf diese Lebensform geben und deren Schutz verlangen.

Auch der Gemeindevorstand in Person des Bürgermeisters gibt dahingehend Hinweise an potentielle Interessenten, z.B. auch Firma Fussner, die darin keine
Probleme sah.

Wir werden übrigens leider nicht mehr erfahren wie der NABU zu der WEA im Depotbereich gestanden hätte.

Natürlich - Grüße.
kraniche
 
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