von vienna » Mi 6. Mär 2013, 21:58
Hier der gesamte Bericht:
Wirtschaftlichkeit der Standorte für Windenergie? "Vergessen wir´s!
Langgönser Umweltausschuss befasste sich mit dem Teilregionalplan / Noch kein Beschluss.
Langgöns. Vor dem Bürgerhaus Langgöns verteilte ein Langgönser Bürger ein Flugblatt mit Zeitungsartikeln aus dem März 2011 zum Thema Windkraft in Langgöns und stellte mit der Überschrift die Frage: "Bürger fragen, wie verlässlich und ehrlich sind unsere Volksvertreter der Gemeinde Langgöns?"
Damit wurde den Mitgliedern des Umwelt - , Energie - und Verkehrsausschusses schon vor ihrer Sitzung eine gewisse Brisanz des Tagesordnungspunktes offenbart, der sich mit dem Thema Windenergie im Zusammenhang mit dem Entwurf für den Teilregionalplan "Energie" Mittelhessen des Regierungspräsidiums (RP) beschäftigte.
Ungeachtet dessen verfolgten lediglich 2 Langgönser Bürger diese Debatte, die übrigen Zuhörer waren wegen des geplanten Endausbaus der Schulstrasse im Ortsteil Dornholzhausen gekommen. Das Gremium fasste schließlich wegen der fortgeschrittenen Uhrzeit an diesem Abend noch keine Beschlussempfehlung zum Teilregionalplanentwurf.
Vertreter sämtlicher Langgönser Ortsbeiräte waren zur Beratung des Teilregionalplanes eingeladen und anwesend. Bürgermeister Horst Röhrig sagte einführend, dass die Gemeinde eine Stellungnahme zu dem Entwurf des regionalen Raumordnungsplans bis zum 4. April abgeben kann, diese sollte in der Ausschusssitzung vorbereitet werden. Nach langer Beratung wurde Planer Henrik Christophel von der Planungsgruppe Professeur Dr. V. Seifert aus Linden gebeten, einen entsprechenden Formulierungsvorschlag für die Gemeinde auszuarbeiten. Dieser soll an den Fraktionen gehen, damit dieser noch vor der Sitzung der Gemeindevertretung am 14. März darüber beraten können . ( Findet in Cleeberg um 20.00h statt!!!)
Planer Georg Best von der "Ingenieure GmbH Best" aus Lahnau hatte für die Gemeinde ein Konzept zu Netzanbindung und Infrastruktur von Windkraftanlagen vorbereitet. Im Gemeindegebiet von Langgöns gibt es 2 Vorranggebiete für Windkraft, das eine am "Köhlerberg" , dort können 3 Anlagen entstehen. Am "Grauen Stein " nahe Oberkleen könnten es 5 sein. 3,2 Millionen Euro würden laut Best der Ausbau der Intrastruktur und der Netzanschluss für 8 WKAs kosten. Die Gesamtkosten für einen Windpark, wie er in Langgöns entstehen könnte, würden sich auf rund 40 Millionen Euro summieren, ein Beitrag, den der potenzielle Investor aufbringen müsste, wie BM Röhrig betonte.
15 Jahre würde es lt. Brest dauern, bis sich diese Kosten amortisierten. Insgesamt ist der Standort in Ordnung! betonte Best die beiden Vorranggebiete. Christophel hatte die Langgönser Vorrangfläche für Windenergie und die Vorbehaltsgebiete für Photovoltaik hinsichtlich des Planungsrechts untersucht. Einen Schwerpunkt legte dabei auch auf die Wirtschaftlichkeit der beiden Windenergie - Standorte und resümierte diesen Teil der Unetrsuchung mit den Worten:
"Ich sag´s platthin: Vergessen wir´s !"
Er begründete diese Aussage mit der Vermutung, dass in den beiden Lagen die Windgeschwindigkeit zu gering sei. Nach seinen Erfahrungen fänge ein Investor, unter 6,2 Meter / Sekunde (m/s) Windgeschwindigkeit nicht an zu bauen.
"Im Regionalplan ist eine Geschwindigkeit von 5,75 m/s für die beiden Gebiete ausgewiesen, seiner Berechnung nach müsse jedoch von 5,45 m/s ausgegengen werden. Es fehle dort auch die freie Anströmung für den Wind. "Voraussetzung für die Umsetzung der Vorrangflächen ist die Wirtschaftlichkeit" machte Christophel deutlich.
BM Röhrig betonte mehrfach, dass es an diesem Abend nicht um die Frage gehe, ob die Genmeinde WKas umsetzen möchte oder nicht, sondern lediglich darum, eine Stellungnahme zum Regionalplan "Energie" abzugeben. Die wietere Diskussion zum Thema Windkraft würde zu einem anderen Zeitpunkt fortgeführt.
Hinsichtlich der Vorbehaltsgebiete für Photovoltaik war sich der Ausschuss einig, dass landwirtschaftlich genutzte Flüächen dafür nicht zur Verfügung stehen sollen.
Wenn schon Planer, die von der Gemeinde beauftragt werden, die Unwirtschaftlichkeit der beiden Standorte beurteilen, sollten man sich und auch mal unsere Politiker sich fragen, wieso Sie solche Vorhaben dennoch umsetzten wollen!!!
Liebe Grüße, vienna