Geplanter Wahnsinn

Geplanter Wahnsinn

Beitragvon vienna » Sa 5. Mär 2011, 18:32

Hallo erstmal an ALLE ,
anbei der Leserbrief aus der Butzbacher Zeitung vom 5.März.2011

CLEEBERG, ( Helga Block) Die Aussage der Langgönser SPD, dass vorerst keine weiteren Diskussionen über zu erstellende Windkraftanlagen in Cleeberg und Oberkleen geführt werden, beruhigt mich nicht. Als Grund für den momentanen Diskussionstopp wird angegeben, weil Mensch und Natur betreffende Fragen im vorgestellten Planungskonzept der ``JUWI´´ nicht berücksichtigt wurden.
In der Schlussfolgerung heisst das für mich, wenn die ``JUWI´´ demnächst, nach der Wahl ein überarbeitetes Planungskonzept vorlegt, gehen die Diskussionen und die berechtigten Empörungen über die wahnwitzigen Landschaft- du Naturzerstörungen verbunden mit verminderter Lebensqualität in den betroffenen Dörfern weiter.
Warum kann man uns in unseren abgelegenen, beschaulichen, von noch intakter Natur umgebenen, kleinen Ortschaften mit großem, älteren Bevölkerungsanteil nicht einfach unsere wohlverdiente Ruhe lassen?
Wir haben doch hier draussen im ländlichen Bereich neben Kirche und Vereinen nichts weiter als unsere schöne Natur (ein grosses Gut!) mit einigen Freizeit– und Erholungseinrichtungen.
Die Langgönser CDU, wie die freien Wähler, FDP und die Grünen haben sich klipp und klar gegen die Standorte der Windkraftanlagen ausgesprochen.
Eine dahingehende Aussage hatte ich auch von der Langgönser SPD erwartet, zumindest jetzt im Nachhinein. Doch schon beim Infoabend, am 15.02.11 in Niederkleen, bekam ich stark den Eindruck, dass einige aus vorgenannter Gruppe beim uns seit vielen Jahren immer wieder vorgehaltenen Waldsterben noch fleissig nachhelfen wollen.
Liebe Leute - - -, es bleibt doch nicht bei der ohnehin zu vielen 5000 qm Waldabholzung pro Windradstandort! Hinzu kommen u.a. Zufahrtswege, Lagerflächen, Abstell- und Wendemöglichkeiten für allerschwerste Arbeitsgerätschaften, wie Kräne, Betonmischer und Lastwagen. Die produzierte
Windenergie müsste auch noch zum nächsten Umspannwerk geleitet werden, und das befindet sich
zur Zeit kurz vor Giessen.Die gar dreifache und mehr Waldfläche würde vernichtet und so manches drumherum aufs Gröbste ruiniert.
Für Cleeberg hieße das den Verlust seiner ``Grünen Lungen´´, denn oben vom 438m hohen Schorn,vom um 400m hohen Streitwald und vom 421m hohen Alten Wald (vorgesehene Standorte für die Monster- Windkraftanlagen) zieht das Wetter durch die Aulbach-,Gaulbach- und Kleebachtäler ins Dorf.
Nicht auszudenken ist, wenn der Felsuntergrund gesprengt werden müsste, um die 200 m hohen Windräder ca. 20 / 25 Meter tief und fest im Untergrund zu verankern. Was geschieht dann im angrenzenden, von etlichen jahrhunderten alten Bergwerksstollen durchzogenen Gruben- und Gaulskopfwald, deren Eingangsstollen und Luftschächte, als Fledermausreservate ausgewiesen sind. Ferner verlaufen, durch die geplanten Standortwaldungen ausgeschilderte Fern- und Taunuswanderwege, wie eben auch der ``Elisabethenweg´´, ein vielbenutzter Pilgerpfad von Frankfurt über u.a. Cleeberg nach Marburg.
In unmittelbarer Nähe des ``geplanten Wahnsinns´´ liegen auf Cleeberger Gebiet 5 gern besuchte Naherholungs- bzw. Freizeiteinrichtungen, eine davon knappe 500m, die anderen ca. 900m entfernt.Es sind dies 2 Reiterhöfe und eine Ponyranch, mit insgesamt um die 100 Pferde, zwei von Ausflüglern, Wanderern und sonstigen Gruppen (Familienfeiern, Vereinsversammlungen) gut besuchte Gaststätten mit dazugehörenden Hotels, eines mit Tennisplätzen und Aussenterrasse, das andere mit Kinderspielplatz und Streichelzoo. Letzteres ist ein sogenanntes Kinderhotel, in dem einige 100 Kinder im Jahresverlauf ihre Ferienwochen und Freizeit verbringen, darunter Schulklassen, Gruppen behinderter Kinder und Heimkinder. Welche Eltern, welche Verantwortlichen würden wissendlich Kinder den von den Windkrafträdern ausgehenden Gefahren (u.a. Infraschall), welche Ausflügler, Wanderer, Reiter sich und ihren Tieren dazu den Lärmbelästigungen mitten in der Natur aussetzen. Die genannten Freizeiteinrichtungen wurden in bis zu drei Jahrzehnten mühevollster Arbeit aufgebaut und ernähren sechs Familien, die Steuern zahlen wie auch Arbeitsplätze bieten und deren Existenz bei der Planungsverwirklichung auf dem Spiel steht.
Wer kann das neben der unermesslichen Landschafts- und Naturverschandlungen auch noch wollen und verantworten?
Cleebergs Ortsansicht ist als denksmalspflegerische Gesamtanlage ausgewiesen. Zahlreiche Bürger haben mit viel Herz und großen persönlichen Einsatz ca. 10 Jahre lang bei der 2009 abgeschlossenen, sehr gelungenen Dorferneuerung tatkräftig mitgearbeitet. Dies doch nicht damit man jetzt dem einst sogenannten ``Malerstädtchen im Hintertaunus´´ als Krönung ein alles verschandelndes Diadem bestehend aus 200m hohen Windkrafträdern auf die das Gesamtortsbild prägenden Waldhöhen stellt.In ihrer jetzt verteilten neuen Wahlbroschüre schreibt die Langgönser SPD, wörtlich zitiert u.a. Folgendes: ``Wir stehen für eine naturverträgliche Naherholung- und Freizeitgestaltung. Die Erhaltung und der Schutz unserer Wälder sowie der heimischen Tier- und Pflanzenarten sind uns wichtig. Tourismus im ländlichen Raum hat besondere Entwicklungsperspektiven, dies unter Mitwirkung von Gastronomie und Gruppen.´´
Dann ist es doch jetzt die beste Gelegenheit diesen Wahlversprechungen Handeln folgen zu lassen,
dies zur Erhaltung unserer reizvollen Landschaft und vielfältigen Natur, wie auch zum Wohle der betroffenen Bürger im ländlichen Raum.
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Liebe Grüße, vienna
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Re: Geplanter Wahnsinn

Beitragvon Robin Wood » So 6. Mär 2011, 03:06

Hallo Vienna,

liebe Grüße und ganz vielen Dank an Helga, die das echt auf den Punkt gebracht hat.

Gruß Robin Wood
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